Wir sind gegen 10 Uhr von unserem Übernachtungsplatz in Richtung Fähre losgefahren.
Noch auf der Insel haben wir zwischen einer Kuhherde ein paar Lamas entdeckt. Wir haben bis jetzt zwar immer noch keine Elchmänner gesehen, aber immerhin Andentiere. Außerdem file uns auf, dass ganz viele Leute am Blumenpflücken waren.
Die Fähre stand gerade abfahrbereit da, als wir ankamen, so dass wir nicht lange warten mussten.
Und dann waren wir auf der anderen Seite, der eigentlich schon komplett zum Großraum Göteborg gehört und das war fast ein Kulturschock.
Das Geheimnis, was hier eigentlich los ist, lüftete sich dann, als wir unsere Traubensaftvorräte füllen wollten. Wir haben nach dem nächsten Shop geschaut und da hieß es bei fast allen,: "Derzeit geschlossen. Öffnet am Montag um 10 Uhr."
Da endlich haben wir kapiert, warum gestern die langen Menschenschlangen vor den Alkoholläden standen und die Blümchen gepflückt wurden. Die feiern Mittsommer erst an diesem Wochenende und da muss man sich einen Blumenkranz aufs Haupt setzen und deshalb sind auch die Spritläden heute geschlossen. Wir waren den Meinung, dass das Fest auch zum Sonnwechsel am 20. oder 21. gefeiert wird, aber die feiern das wohl am Wochenende danach und da hier jeder jeden Treffen muss, sind alle Autos unterwegs. Egal, uns zeigte es einen offenen Laden in 40 km Entfernung an und da das genau in unserer Richtung lag, haben wir dem Navi befohlen, uns da hin zu bringen.
Blöd war nun auch, dass der als offen angezeigte Laden uns direkt bis kurz vors Zentrum von Göteborg zu einer Einkaufsmeile führte. Das war bei dem vielen Verkehr nicht lustig, zumal Göteborg bzw. das, was wir davon gesehen haben, eine einzige Baustelle ist.
Natürlich war auch hier der Laden geschlossen. Der Betreiber hatte wohl nur vergessen, seine Öffungszeiten Tante Google ordnungsgemäß mitzuteilen.
So ging es halt ohne Einkauf weiter und wir leben jetzt bis Montag abstinent.
Wir haben dann so schnell wie möglich versucht, aus der Großstadt rauszukommen, was gar nicht so einfach war. Das einzugsgebiet ist riesig und es dauerte fast 30km, bis es mal ein bisschen ruhiger auf der Straße wurde. Da haben wir es dann auch geschafft, wieder geschotterte Waldwege zu finden, um auch von den Bundesstraßen wegzukommen.
Das war dann aber auch wieder blöd, weil eine im Navi als durchgehend markierte Straße nach 5km in einem Umspannwerk endete und die Weiterfahrt durch riesige Steine, die man da in den Weg geworfen hat, blockiert war. Also wieder umdrehen und zurück zur Bundesstraße.
Ca. 20 km vor dem angepeilten Platz haben wir dann doch noch einen Schlenker durch den Ort Sjövik gemacht und siehe da, am See ein großer Parkplatz und absolut nichts los. Da stehen wir jetzt bei strahlender Sonne, obwohl für heute den ganzen Tag über dicke Bewölkung angesagt war. Ich habs schon mal erwähnt: Die spinnen, die Schweden, auch die vom Wetterdienst.
Ab und zu kommt mal eine Familie zum Baden vorbei und auch da haben ganz viele Blumenkränze auf dem Kopf. Ein seltsamer Brauch, gehört aber wohl so.
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